Herbie in der Teefabrik
In einer vollautomatisierten Teeproduktion in England, wo jeder Zentimeter und jede Sekunde zählt, setzt Herbie neue Maßstäbe bei den Transportprozessen zwischen Maschinen. In Zusammenarbeit mit Schubert Packaging Systems GmbH wurde der mobile Roboter von Carrybots nahtlos zwischen hoch getakteten Primärverpackungsmaschinen und Sekundärverpackungsmaschinen (Kartonierern) integriert. In der Anwendung bewegen insgesamt 77 Fahrzeuge in acht Kreisläufen 912 Teeträger pro Minute, was einer Tagesleistung von knapp 100 Tonnen Tee und einer Fahrstrecke von ca. 750 Kilometern entspricht.
Flexibilität: Anpassungen des Materialflusses per Knopfdruck möglich
Herbie erreicht eine Verfügbarkeit von über 98,5%, vergleichbar mit einer stationären Fördertechnik und übertrifft damit die Leistungsfähigkeit herkömmlicher mobiler Roboter. Die Herausforderung bestand darin, einen effizienten und robusten Transport sicherzustellen und gleichzeitig eine flexible, platzsparende Alternative zur starren, herkömmlichen Fördertechnik zu entwickeln.
Die innovative Transportlösung ermöglicht eine flexible Zuordnung von Primär- zu Sekundärverpackungsmaschinen. Per Knopfdruck kann die Konfiguration zwischen den Maschinen geändert werden, was eine reaktive Produktionsplanung und eine flexible Ressourcenallokation ermöglicht. Produktionseinbußen durch Wartungsarbeiten oder Maschinenstillstände können so reduziert oder sogar vollständig eliminiert werden.
Die AMR verfügen über personensichere LiDAR-Scanner, die sicherstellen, dass der Fahrbereich für Personen zugänglich ist und Mischverkehr auf engem Raum ermöglicht wird. Im Fehlerfall sind die Maschinen schnell erreichbar, wodurch Stillstandzeiten reduziert werden.
Redundanz und Verzicht auf Single-Points-Of-Failure
Das Gesamtsystem ist auf Überkapazität ausgelegt, sodass jederzeit Ersatzfahrzeuge zur Verfügung stehen. Dies ermöglicht den direkten Austausch eines Fahrzeugs im Fehlerfall. Das betroffene Fahrzeug wird abgemeldet und innerhalb von wenigen Sekunden kann ein Ersatzfahrzeug aktiviert werden. Auch die Fahrzeugwartung kann so unterbrechungsfrei durchgeführt werden.
Statusleuchten mit akustischem Signal sind so platziert, dass Mitarbeiter Fehler unmittelbar wahrnehmen. Fehlermeldungen werden auf einem modernen HTML5 Webinterface übersichtlich dargestellt. Konkrete Handlungsempfehlungen geben eine klare, unmissverständliche Anleitung zur Fehlerbehebung. Fehler werden so schnell erkannt und können auch von ungeschultem Personal rasch behoben werden.
Zuverlässige Systemauslegung mittels 3D-Materialflusssimulation
Die Planung und Auslegung des Systems erfolgten mittels einer detaillierten 3D-Simulation. Dadurch konnten die Fahrzeuganzahl und die Pufferkapazitäten an der Übergabefördertechnik zuverlässig im Vorfeld bestimmt werden. Zudem konnten potenzielle Störfaktoren wie Blockiereffekte oder Engpässe frühzeitig identifiziert und adressiert werden, bevor das System live ging. Dieser proaktive Ansatz war notwendig, um Prozessrisiken bei einem derart großen Projekt zu minimieren.
(Quelle: Presseinformation Carrybots GmbH)
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