„Mobile Roboter erfassen den Bestand in allen Lagern in Echtzeit”
Oana Jinga ist Mitgründerin des Unternehmens Dexory, das einen mobilen Roboter für Logistikzentren auf den Markt gebracht hat, der den Warenbestand automatisch erfasst. Auf der LogiMAT 2024 hat Oana Jinga mit der FTS-AGV Facts über die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz und die Wachstumsgeschichte ihres Unternehmens gesprochen.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, autonome Roboter für die Inventur von Logistikzentren zu entwickeln?
2015 haben meine damaligen Mitbewohner und jetzigen Mitgründer und ich bei einem Grillabend darüber gesprochen, wie wir die Sicherheit unseres Hauses verbessern können, wenn wir abwesend sind. Daraus sind Überlegungen zu einem autonomen Indoor-Roboter entstanden, der das Haus überwachen würde. Die haben sich wiederum zu den heute von Dexory für Logistik- und Lieferkettenmanagement eingesetzten Roboter weiterentwickelt. Unser Ziel war es, der Branche eine bessere Übersicht über ihren Lagerbestand zu ermöglichen, ihre Räume zu optimieren und einer durch Covid stark beeinträchtigten Industrie zu helfen, sich wieder zu erholen. Unsere bahnbrechenden autonomen Roboter mit integrierter Digital-Twin-Technologie erfüllen genau diesen Zweck. Sie ermöglichen es unseren Kunden, die Produktivität zu steigern, Kosten zu senken und die Rentabilität in ihren Lagern zu erhöhen.
Welche Lösungen und Vorteile bietet Dexory seinen Kunden?
Dexory bietet mit einem System seinen Kunden einen digitalen Zwilling ihrer Logistikzentren in Echtzeit. Wir kombinieren vollautonome, mobile Roboter mit einer visuellen digitalen Plattform. Die Roboter messen, zählen, verfolgen und finden den Bestand in allen Lagern, während sie durch die Regale navigieren, ohne den Arbeitsablauf zu unterbrechen. Die Daten werden in Echtzeit an die DexoryView-Plattform übermittelt, die einen Überblick über den Zustand des Betriebs in einem digitalen Format bietet. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen dabei, den Warenfluss zu optimieren.
Das Angebot von Dexory besteht aus zwei Hauptbestandteilen – der Datenerfassung durch autonome Roboter und – was am wichtigsten ist – der digitalen Zwillingsplattform DexoryView. Wir sind das einzige Unternehmen weltweit, das diese beiden Bereiche zusammenführt.
Was leistet die digitale Plattform DexoryView?
In der Lagerverwaltung sind die Herausforderungen so dynamisch wie der Bestand selbst. Traditionelle Methoden der gelegentlichen Bestandskontrolle haben sich als zeitaufwändig und fehleranfällig erwiesen und sind ineffizient. DexoryView bietet eine automatische und tägliche Bestandskontrolle. Damit haben unsere Kunden den gesamten Bestand jederzeit im Blick.
Was verstehen Sie unter Logistik 4.0 und welche Rolle soielt dabei Künstliche Intelligenz?
Dexory hat vor kurzem einen Leitfaden über die Macht und die Bedeutung der Daten in der Logistik 4.0 veröffentlicht. In diesem Leitfaden haben wir untersucht, wie Unternehmen die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette zu verbessern. Dabei haben wie Schlüsseltechnologien und -prozesse sowie den Wert von Daten betrachtet, die die Entwicklung der Logistik heute vorantreiben. Es gilt, verschiedene Trends wie die fortschreitende Automatisierung, den zunehmenden E-Commerce sowie die Resilienz von Lieferketten zu berücksichtigen. Auch die Nachhaltigkeit steht heute zunehmend im Mittelpunkt logistischer Prozesse.
Die Künstliche Intelligenz kann sehr viel dazu beitragen, die verschiedenen Aufgaben und Anforderungen zu erfüllen – indem sie kontinuierlich den Prozess optimiert und die Planung verbessert.
Wer sind Ihre derzeitigen Kunden?
Dexory arbeitet mit DB Schenker, Maersk, Menzies Aviation, ID Logistics, Linkline Denso, Huboo und vielen anderen globalen Logistikunternehmen zusammen.
Welche sind die wichtigsten regionalen Märkte Ihres Unternehmens?
Wir sehen eine große Nachfrage auf dem europäischen Markt und haben unsere Lösung in Ländern wie dem Vereinigten Königreich, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und Rumänien im Einsatz. Wir sehen aber auch, dass es auf dem US-Markt viele Wachstumsmöglichkeiten gibt, und wir haben kürzlich unseren ersten Kundenstandort in den USA in Betrieb genommen. Derzeit bauen wir auch in den USA weitere Standorte auf. Abgesehen von diesen beiden Märkten sehen wir auch eine große Nachfrage aus dem Nahen Osten und Asien.
Welche Ziele haben Sie sich für die kommenden Jahre gesetzt?
Wir wollen sicherstellen, dass unsere Kunden in Echtzeit Einblicke in ihre Abläufe erhalten. Das hilft ihnen, effizienter zu werden und ermöglicht es ihnen, sich auf die Weiterentwicklung ihres Unternehmens zu konzentrieren.
Mit dem Wachstum des Unternehmens wollen wir sicherstellen, dass wir marktverändernde Technologien für die Logistikbranche bereitstellen und Unternehmen dabei helfen, die Möglichkeiten von Echtzeitdaten zu nutzen, während wir gleichzeitig dafür sorgen, dass Technologie und Mitarbeiter nahtlos zusammenarbeiten.
(Quelle: FTS/AGV-Facts)
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